Kurztripp nach Valencia – Schlemmen, Sightseeing & Shoppen

Für zehn Tage sind wir mal wieder in Cabo Roig und irgendwie ist uns nach etwas Großstadtatmosphäre. Und so haben wir uns relativ spontan entschieden, einen Kurztripp nach Valencia zu machen.

Unser Kurztripp (1 Nacht in Valencia – von 15 Uhr bis 15 Uhr des Folgetags) siehst du hier auf Google Maps in der Übersicht mit unserer Route, den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie Tipps für Restaurants, Bars, Cafés und Shopping:

Wir haben das Melia Hotel Oceanografic, vormals TRYP Valencia Oceanic Hotel, gebucht. Es verfügt über eine Parkgarage, in der man zum Festpreis von 12 € pro Tag verhältnismäßig günstig parken kann und man auch am Abreisetag sein Auto nach Belieben lange unterstellen kann. Die sehr gut ausgestatteten Zimmer verfügen über Laminatboden und Wohlfühlbäder aus Marmor. Das Frühstück haben wir nicht hinzu gebucht, da wir in Spanien immer sehr gerne in den kleinen gemütlichen Cafés frühstücken gehen. Nach einem nur 5-minütigen Fußweg erreicht man das Café Manoa am Carrer de Trafalgar 38. Dort gibt es sehr leckere Kaffeespezialitäten, jede Menge süßes Gebäck und natürlich den Klassiker „Tostado con Tomate“.

Das Hotel ist ausgezeichnet gelegen zwischen Strand und Altstadt. Für einen Einkaufsbummel im Corte Ingles oder in der Shopping Mall Aqua muss man lediglich die Straße überqueren. Die futuristischen Gebäude wie das Wissenschaftsmuseum (Museu de les Ciències de València), das Auditorium (Palau de les Arts Reina Sofía), das Theater (Ciutat de les Arts y les Ciències), das Veranstaltungszentrum (L’Àgora) und das Aquarium L’Oceanogràfic sind nach einem nur 10-minütigen Spaziergang erreichbar. Sehr praktisch ist auch der Fahrradverleih des Hotels, da Valencia recht weitläufig ist und die Stadt aufgrund der vielen Fahrradwege geradezu zum Radeln einlädt. Besonders schön kann man durch das ehemalige Flussbett des Turia radeln. Warum das Flussbett trocken ist? 1957 hat ein katastrophales Hochwasser Valencia heimgesucht und man entschied kurzerhand, den Turia umzuleiten und aus den ehemaligen Flusslauf zu einer Parkanlage namens „Jardin del Turia“ umzugestalten. Noch heute reden die Einheimischen, als gäbe es dieses Gewässer immer noch. „Vamos al rio – Lass uns ‚runter zum Fluss gehen!“, heißt es dann.

Ciutat de les Arts i les Ciències – Moderner Kunst- und Wissenschaftspark in futuristischer Architektur (im Hintergrund die Pont l’Assut de l’Or – Brücke als Teil der Stadt der Künste)

Den ersten Spaziergang haben wir ans Meer unternommen. Vom Hotel geht man in einer guten halben Stunde zum breiten Playa las Arenas mit seiner kleinen Uferpromenade. Die kleinen Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Wir haben uns in einem Eiscafé sozusagen das Regionalgetränk Valencias, eine Horchata, gegönnt. Die Horchata (auch valenzianisch „Orxata“ ist eine Erdmandelmilch, die aus den Nüssen der Chufas hergestellt wird. Diese werden im Norden Valencias, in der Region um Alboraya, angebaut. In Valencia gibt es so einige Horchaterias, die diese frisch bereitete Spezialität mit dem nussig-süßen Geschmack anbieten. Dazu wird oftmals Farton, ein längliches Gebäck, gereicht. Horchata ist die ideale Erfrischung im Sommer. Unbedingt probieren!

Horchata-Stand am Plaza Ayuntamiento

Neben der Horchata ist das das traditionelle Regionalgericht die Paella Valenciana. Diese wird nicht mit Meeresfrüchten, sondern mit Huhn und Kaninchen zubereitet. Da ich kein Kaninchen esse, ist dies allerdings keine Option für mich. Aber vielleicht für dich? Nach vielen leckeren Paellas und Tapas war uns an diesem Abend einmal nach einem klassischen Hamburger. Ein toller Tipp ist Franky’s Street Food, der das Handwerk am Burger mehr als versteht! Ausgezeichnetes galizisches Rindfleisch wird hier verarbeitet, viele Varianten vom Klassiker bis zum Thai Burger und natürlich eine vegetarische Variante werden angeboten. Ich habe mich für den Burger mit Ziegenkäse und karamellisierten Zwiebeln entschieden, obwohl der Avocado-Burger auch auf meiner Favoritenliste stand. Der Goat Cheese Burger – ein Traum! Franky’s bietet auch andere amerikanische Spzialitäten an, die auf meiner „To Eat – Bucket List“ stehen: Pork Ribs Louisiana und mein „Favorite“ aus der heimlichen Hauptstadt Louisianas, der New Orleans Po’Boy (siehe meinen Artikel über New Orleans).

Vom Strand aus kann man mit dem Bus für 1,50 € pro Strecke oder mit der Metro (ebenfalls 1,50 € plus 1 € für den aufladbaren Fahrschein) in die Altstadt (Haltestelle Colón) fahren. Für Besucher ist die Valencia Tourist Card attraktiv. Diese ist als 24 Std. (15 €), 48 Std. (20 €) oder 72 Std.-Ticket (25 €) erhältlich und ermöglicht so uneingeschränktes Fahrvergnügen. Aber die Valencia Tourist Card bietet noch mehr:

  • Kostenlosen Eintritt in die wichtigsten städtischen Museen und Monumente, wie neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten die Lonja de la Seda (Seidenbörse), die Torres de Serrano y de Quart (Stadttürme), das Museo Fallero (Fallas-Museum) oder die Almoina 
  • Sonderermäßigungen auf Eintrittskarten für die bedeutendsten touristischen Attraktionen der Stadt.
  • Stadtplan von Valencia und einen Führer mit Ermäßigungscoupons für viele touristische Dienstleistungen, Restaurants und Geschäfte. 
  • Eine Tapa, ein Glas Bier oder ein Erfrischungsgetränk

Im Einzelfall muss sich dieses Angebot nicht unbedingt preislich lohnen. Auf jeden Fall aber ist der Luxus, die Tickets nicht erst vor jeder Fahrt, vor jedem Eintritt beschaffen zu müssen, nicht von der Hand zu weisen.

In der Altstadt sind alle Sehenswürdigkeiten fußläufig zu erreichen. Wir haben uns einfach treiben lassen. Als Ausgangspunkt im Zentrum der Stadt bietet sich an, die Kathedrale, La Seu de València zu besichtigen. Im Innern ist der Heiligen Kelch zu sehen, welcher der Überlieferung der Überlieferung nach der Kelch des Letzten Abendmahls Jesu Christi mit seinen Jüngern sein soll. Vom Kathedralenturm Miguelete genießt man einen spektakulären Blick auf die Stadt. 207 Stufen musst du allerdings erst einmal hinauf steigen, bevor dir Valencia zu Füßen liegt.

La Bernarda – Paella Restaurant auf dem Mercado de Tapineria

Nicht minder beliebt für einen Aufstieg mit Blick über die Stadt ist der schmale Barockturm der Santa Catalina – Kirche. Mit nur 2 € bist du dabei. Wenn du vom Colón über den Plaza Alfonso El Magnánimo über den Carrer de la Paz spazierst, siehst du den imposanten Turm schon von Weitem.

Mercado Central

Ein Fest für die Sinne erwartet dich in der Zentralen Markthalle, demMercado Central. Serrano-Schinken, Gewürze, frisches Obst und Gemüse, herrliche Oliven, Fisch, Wein, Gebäck und vieles mehr werden hier an Hunderten von Ständen zum Kauf angeboten. In einem eigens abgetrennten und gekühlten Abschnitt der Markthalle findest du frischen Fisch und Meeresfrüchte – vom Aal bis zu Garnelen wird so ziemlich alles angeboten, was den Fischliebhaber ins seinen Bann zieht.

Man kann sich nach Lust und Laune durch Europas größte Frischmarkthalle für Endverbraucher schlemmen. Hier einen Café Cortado, dort Tapas mit Käse, Schinken und Wurst oder ein Glas Wein und eine Paella Valencia frisch aus der Pfanne? Oder doch lieber Churros con Chocolate und Horchata? Einen Stand findest du außerhalb der Markthalle.

Serrano-Schinken im Mercado Central

Aber die Markthalle bietet nicht nur kulinarische Genüsse, denn das im Jugendstil erbaute Gebäude ist auch ein architektonisches Schmuckstück. Ein Blick nach oben führt zu der mit bunten Kacheln verzierten Glaskuppel, durch die das Tageslicht in die mit weißen Eisenverstrebungen konstruierten Markthalle fällt. Wunderschön! Ein absolutes Muss in Valencia!

Blick auf die Markthalle mit der imposanten Kuppel

Gleich gegenüber der Markthalle befindet sich das nächste bautechnische Juwel: La Lonja de la Sedadie Seidenbörse von Valencia. Das Ende des 15. Jahrhunderts als Warenbörse errichtete gotische Gebäude besteht aus vier Teilen: dem Turm, dem Saal des Meereskonsulats, dem Orangenhof und dem Säulensaal. In letzterem, dem Sala de la Contratacion, schlossen die Seidenhändler die Verträge. Die Hafenstadt Valencia war zu einer Hochburg der Seidenproduktion herangewachsen, die den begehrten Stoff in alle Welt exportierte. Das UNESCO Kulturerbe gleicht aufgrund seiner dicken Mauern und Zinnen allerdings eher einer mittelalterlichen Burg als einem Handelsplatz für Seide.

La Lonja de la Seda – die Seidenbörse

Über kleine interessante Gässchen, insbesondere über die Carrer del Músic Peydró (Valencias „Korbgasse“) gehen wir in Richtung des Plaza Ayuntamiento (Rathausplatz), der von den beeindruckenden Gebäuden Ayuntamiento (Rathaus) und Correos (Post) flankiert wird. Und jetzt muss leider einmal der Kulturbanause mit Vollgas aus mir heraus. Hier ist nämlich auch ein Five Guys am Platze. Der ist natürlich nur erlaubt für alle diejenigen, die Tapas, Paellas & Horchata schon in vollen Zügen genossen haben! 🙂

Carrer del Músic Peydró (Valencias „Korbgasse“)
Plaza Ayuntamiento

Im Süden der Altstadt verlassen wir das historische Zentrum Valencias und gelangen nach Ruzafa mit seiner Stierkampfarena Plaza de Toros und der im Stil des Brutalismus erbauten und damit für mich sehr gewöhnungsbedürftigen Markthalle Mercat de Ruzafa.

Ruzafa ist ein wenig wie Neukölln in Berlin oder Williamsburg in New York – hip, multikulturell und alternativ. Und so zieht das Szeneviertel mit seinen außergewöhnlichen Läden, erfrischenden Kunst-Galerien, trendigen Restaurants, Bars und Cafés vor allem junge, kreative Menschen an. Lass‘ dich einfach durch die Straßen treiben, es gibt viel zu entdecken!

6 Tipps in Ruzafa

  • Café Ubik: Drei Freunde, die sich in ihrem Erasmus-Jahr kennen gelernt haben, eröffnen gemeinsam eine Bar zu eröffnen. Mittlerweile hat das Ubik Café Kultstatus. Es ist Café, Bar, Buchladen und Kulturzentrum mit Veranstaltungsangebot in einem. Calle Literato Azorín 13, Öffnungszeiten im Winter: Mo-Mi und So: 12-00, Do: 12-00:30, Fr-Sa: 12-02:00
  • Dulce de Leche: Kleines Café im Herzen von Ruzafa. Hier werden selbstgemachte Kuchen und kunstvolle Torten, Cupcakes, frisch gepresste Säfte und Shakes (Oreo-Shake!) sowie Herzhaftes angeboten. Ein günstiges Frühstück bekommst du hier von 9:30-15:30 Uhr für nur sechs Euro. Calle San Vicente Mártir 52. Öffnungszeiten: 9-21 Uhr
  • Olhöps: Lokale, handwerkliche gebraute Biere vom Fass und (über 100 verschiedene!) aus der Flasche. Top Adresse für Craft Beer Liebhaber! Sueca 21, Öffnungszeiten: 18:30-01.30 Uhr.
  • Pescaderia Pepe: Origineller Fischimbiss in einem ehemaligen Fischladen. Hier gibt es die verschiedensten Fisch-Tapas aus der Dose! Geniale Idee! Literato Azorín 18. Öffnungszeiten: 00:30-16 Uhr
  • Slaughterhouse: Bar und Buchhandlung zugleich in einem ehemaligem Schlachthof. Hier kannst du ausgezeichnete Burger, Sandwiches und saisonale Tapas aus der lokalen Küche probieren. Umgeben bist du dabei voller Bücher, die du auch kaufen kannst. Außerdem finden hier Veranstaltungen wie Buchpräsentationen, Kunstausstellungen und Live-Musik statt. Calle Denia 22. Öffnungszeiten: durchgehend
  • Gnomo: Kleiner Laden mit witzigen Geschenkartikeln und anderen kreativen Kleinigkeiten. Calle Cuba 32, Öffnungszeiten: Mo-Sa: 11-14, 17-21 Uhr
  • Kauf Vintage: Ausgewählte Second-Hand Bekleidung und Batik Workshops in der Calle Doctor Pérez Feliu 20 3 B. Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10:30 -14, 17-21 Uhr.
Trendviertel Ruzafa

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